Geschichte des RKAB

Im Oktober 1924 gründeten die ehemaligen Unitasvereine Sigfridia Bonn, Franco-Borussia Würzburg, Ripuaria Aachen und Rheno-Danubia Freiburg (später Normannia) mit der von ehemaligen Unitariern gegründeten Gothia Berlin den farbentragenden Ring wissenschaftlicher katholischer deutscher Studentenverbindungen (RV) in Düsseldorf. Diese Gründung stellte den Gipfelpunkt der Uneinstimmigkeiten innerhalb des nichtfarbentragenden Unitasverbands bezüglich der Aufnahme eines Vollcouleurs dar. Die Korporationen des neugegründeten RV nahmen das Vollcouleur auf und trugen ab diesen Zeitpunkt Band und Mütze als äußeres Zeichen.

1926 wurde der Verbandsname auf Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) geändert. In den 1920er-Jahren kam es zu einem enormen und zuvor kaum erwarteten Aufschwungs und Stärkung des Verbandes, es traten viele neue Korporationen bei, auch aus Österreich. Bis Anfang der 1930er Jahre waren fünf österreichische Burschenschaften dem RKDB zugehörig.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland brachte viele Probleme für Studentenverbindungen mit sich, vor allem für die konfessionellen. Bereits nach kurzer Zeit kam es zu einer Fusionierung des RKDB mit dem nicht-farbentragenden Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) zur Katholischen Burschenschaft, welche jedoch bereits nach wenigen Jahren in eigenständige Verbände zerfiel. Im Juli 1938 erfolgte die staatspolizeiliche Auflösung aller verbleibenden Korporationen und Dachverbände durch die Nationalsozialisten.

Der RKDB wurde im Jahr 1948 in Düsseldorf wiederbegründet. In Österreich erfolgte die erste Reaktivierung im Jahr 1958. Der Verband reformierte in den ersten Jahren seines erneuten Bestehens seine Ziele und Ausrichtung. Um der staatlichen und weltanschaulichen Neuordnung Europas Rechnung zu tragen, schlossen sich die katholischen Burschenschaften in drei Landesverbände zusammen, welche im Ring Katholischer Burschenschaften vereint waren, dem ersten europäischen Dachverband von Studentenverbänden. Dies war 1965 die Geburtsstunde des österreichischen Landesverbandes, dem Ring Katholischer Akademischer Burschenschaften in Österreich (RKAB), in welchem Wiking Wien, Rheno-Danubia Wien, Vedunia Wien und Südgau Graz vereint waren.

Im Jahr 1975 waren der RKAB und RKDB Gründungsmitglieder des Europäischen Kartellverbands christlicher Studentenverbände (EKV). Durch diese Gründung wurde eine gemeinsame Arbeitsgemeinschaft unter vielen konfessionellen Dachverbänden ins Leben gerufen. Da sowohl RKAB als auch RKDB im EKV Mitglied sind, wurde der RKB durch ein 1983 geschlossenes Freundschaftsabkommen zwischen den zwei Verbänden ersetzt.

Nach kurzzeitiger Sistierung wurde der RKAB 1983 von Wiking Wien, Rheno-Danubia Wien und Langobardia Salzburg mit gezielter ökumenischer Ausrichtung wiederbegründet. 2014 wurde die neu gegründete CAB Erzherzog Johann Leoben in den RKAB aufgenommen.